Samstag, 16. September 2017

 

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Hand in Hand bei einer gemeinsamen Übung: Abladen von Sandsäcken für eine Übung. Fotos: THW/Karo Kötter

 

Kirchehrenbach   „Planschbecken 2017“ war der Name für die erste Nachmittags-Übung der Feuerwehr, die am Samstag erstmals gemeinsam mit dem Ortsverband des Technischen Hilfswerks stattfand. Eine Unwetter- bzw. Hochwasserlage entlang des Ehrenbachs war der Ausgangspunkt. Insgesamt 25 Frauen und Männer beider Organisationen probten den Ernstfall.

Nach stundenlangem Starkregen, Blitz, Donner und Sturmböen kam es zu ersten Ausuferungen und dem Notruf „Baum auf Pkw, Personen eingeschlossen“. Fast parallel mussten die Brandschützer auch die Abschnittsführungsstelle des Kreisbrandmeisterbereichs besetzen, da es rund ums Walberla vermehrt zu Unwettereinsätzen kam. Aufgabe dieser in der Einsatzzentrale des Feuerwehrhauses beheimateten Einrichtung ist es, die von der Integrierten Leitstelle für einen bestimmten Bereich übermittelten Einsatzstellen zu sortieren und an die zuständigen Feuerwehren weiterzuleiten. Insgesamt 35 fiktive Schadensorte mussten erfasst und den Nachbarfeuerwehren übermittelt werden. Als „Gegenstelle“, also die eingesetzten Feuerwehren, spielten die Kommandanten der FF Gosberg, Andreas Greif und Tobias Stöhr.  

Was es beim Arbeiten mit Sandsäcken und vor allem dem richtigen Verbau zu beachten gilt, erklärte THW-Gruppenführer Christian Redel direkt neben dem Ehrenbach in einer kleinen Fortbildungseinheit. Weitere Szenarien waren die Rettung einer vom Hochwasser eingeschlossenen Menschengruppe und vollgelaufene Keller, dargestellt durch Faltbehälter in den Hofeinfahrten mehrerer Grundstücke. Im Vordergrund stand dabei nicht das Auspumpen selbst, sondern die richtige Inbetriebnahme der verschiedenen Einsatzgeräte. Es folgten umgestürzte Bäume (die aus Zeitgründen nicht mehr beseitigt werden konnten), und ein Stromausfall, gegen den mit dem großen Aggregat des THW „gekämpft“ wurde.

„Zwei Punkte waren uns ganz besonders wichtig: Die Zusammenarbeit und das Kennenlernen der Feuerwehr- und THW-Kräfte sowie der Einsatz von Geräten, die in letzter Zeit zum Glück nicht benötigt wurden“, sagte Kommandant Sebastian Müller. Auch der neue Gerätewagen Logistik kam mit seinen Rollcontainern zum Einsatz. Neben vielen Bürgern informierte sich auch Kreisbrandrat Oliver Flake über die Veranstaltung.
Zum Schluss der Nachmittags-Übung zeigten – als „Blick über den Tellerrand“ – Verantwortliche der FF Neunkirchen am Brand die neuen Hochwasser-Rollcontainer des Landkreises sowie die gemeindeeigene Hochwassersperre, die Löschgruppe 2 der FF Bamberg präsentierte den neuen Gerätewagen Logistik mit dem Hochwassergerätesatz des Freistaats Bayern.

Eine gemeinsame Brotzeit im Feuerwehrhaus beendete die viereinhalbstündige Veranstaltung. Die Vorbereitung und Planung lag in den Händen des Kommandanten, er wurde unterstützt von Gerätewart Heiko Och und Feuerwehr-Neuling Frank Kowalik.

 

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Mehrere vollgelaufene Keller – dargestellt durch Faltbehälter – mussten leer gepumpt werden.

 

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„Baum auf Pkw, Personen eingeschlossen“: Zwei Verletzte mussten aus diesem Auto befreit werden.

 

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Einsatzleiter Bernd Gebhard übergibt mehrere Schadensstellen an THW-Gruppenführer Christian Redel.

 

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Stark unterkühlt: Eine Gruppe Jugendlicher war vom Hochwasser eingeschlossen und musste gerettet werden. Foto: Marcus Weise

 

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Auch Verletzte gab es...  Foto: THW/Karo Kötter.

 

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Wegen eines Stromausfalls sind private Pumpen ausgefallen (so stand es im Drehbuch). Mehrere Schmutzwasserpumpen wurden eingesetzt, den nötigen Strom lieferte das THW. Als „Keller unter Wasser“ diente hier die Wiesent. Foto: THW/Karo Kötter.

 

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„XXL-Version“ der Hochwasserbekämpfung: Der Modulare Gerätesatz des Freistaates Bayern auf einem Gerätewagen – stationiert bei der FF Bamberg – wurde den Kirchehrenbacher Kräften gezeigt. Auch die Einsatzmittel des Landkreises (bei der FF Neunkirchen; im Hintergrund) wurden näher unter die Lupe genommen. Foto: M. Weise