Donnerstag, 17. Oktober 2019

Alarmübung 2019: Feuerwehren und Rettungsdienst bei Verkehrsunfall

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Zwei verunfallte Pkw mit Verletzten sowie ein Feuer beschäftigten die Einsatzkräfte bei einer Alarmübung.
Fotos: Max Dietz und Max Kätscher (Drohne)

 

Kirchehrenbach     Einmal im Jahr findet sie statt in der Walberlagemeinde: Eine alarmierte (und unangekündigte) Einsatzübung. Am Donnerstagabend um 18:17 Uhr war es soweit: Ein schwerer Verkehrsunfall an der Zufahrt des Lindenkellers neben der Kreisstraße forderte die Kirchehrenbacher Einsatzkräfte und die Nachbarwehr aus Weilersbach. Wie im realen Fall wurden beim Alarmstichwort „Person eingeklemmt“ zwei hydraulische Rettungssätze von der Leitstelle losgeschickt.

Lediglich den Monat wissen die Ehrenamtlichen aus dem Dienstplan. In diesem Fall wird auf die reguläre Zugübung verzichtet. Allerdings sind Tag, Uhrzeit und Ereignis nur dem Organisator bekannt. Stellvertretender Kommandant Bernd Gebhard übernahm das wieder wie im Vorjahr.           
Zwei Autos lagen (teilweise auf der Seite) im Straßengraben. Dort waren jeweils eine Person – wieder gespielt von Mitgliedern des Theatervereins Walberlabühne – sowie zwei Puppen eingeschlossen bzw. eingeklemmt. Ein weiteres Fahrzeug brannte lichterloh (dargestellt durch einen Heuballen).

Der Besatzung des Kirchehrenbacher Hilfeleistungslöschfahrzeugs wurde ein verunfallter Pkw sowie der „Fahrzeugbrand“ zugeteilt, das Weilersbacher Löschgruppenfahrzeug übernahm das zweite Auto. Die nachrückenden Kräfte – der Gerätewagen Logistik Kirchehrenbach sowie ein weiteres Löschgruppenfahrzeug aus Weilersbach – unterstützten die Rettungsarbeiten, stellten weiteres Rüstholz und leuchteten die Einsatzstelle aus. Beteiligt waren an der Alarmübung 33 Ehrenamtliche beider Feuerwehren sowie zwei Mitarbeiter des Arbeiter Samariter Bunds Fränkische Schweiz mit einem Rettungswagen. Die Einsatzleitung hatte Kommandant Sebastian Müller. Fiktiv wurde ein dritter hydraulischer Rettungssatz nachalarmiert, da beide vorhandenen Ausrüstungen parallel im Einsatz waren. Im Ernstfall wäre dann die FF Ebermannstadt hinzugekommen.

Nach einer knappen Stunde war der „Spuk“ schon wieder vorbei. Neben stellvertretenden Kommandanten Gebhard waren Kreisbrandinspektor Johannes Schmitt und Kreisbrandmeister Dietmar Willert weitere Beobachter. Eine kurze Nachbesprechung im Feuerwehrhaus zeigte einen grundsätzlich guten Verlauf in der Abarbeitung auf – aber auch die selbstkritische Feststellung nach „Luft nach oben“. Beispielsweise bei der Durchführung von Rettungstechniken sowie der Raumordnung. Das von Max Kätscher und Max Dietz angefertigte Bildmaterial und Drohnenvideos machen eine Nachbesprechung unter den Führungskräften noch etwas anschaulicher.

Seit 2017 steht jährlich eine alarmierte Einsatzübung für die Ehrenamtlichen auf dem Dienstplan. In den letzten beiden Jahren wurden jeweils Brandereignisse simuliert. Und warum eine Alarmübung? Für Kommandant Sebastian Müller ist diese Art der Ausbildung im jährlichen Ablauf elementar: „Zum einen müssen wir möglichst realistisch ‚draußen‘ an Objekten und im Ortsgebiet trainieren, zum anderen ist die Anspannung und der Adrenalinpegel ein klein wenig höher, als bei den regulär feststehenden Abendterminen“, sagt der Feuerwehrchef. „Gerade dann gilt es, den berühmten kühlen Kopf zu bewahren und die ‚Tag ein, Tag aus‘ trainierten Handgriffe richtig anzuwenden“. Optimal ist eine solche Einsatzübung nur, wenn daraus Lehren für die weitere Fortbildung der Feuerwehrfrauen und -männer gezogen werden.

 

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Die ersten Aufträge sind verteilt, die Rettungsarbeiten beginnen.

 

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Während ein Teil den Unfall-Pkw stabilisiert, löscht der Angriffstrupp das Feuer.

 

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Bereitgestellt zwischen den verunfallten Autos: Der Rollcontainer mit (noch mehr) Rüstholz zur Stabilisierung.

 

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Die Frontscheibe ist raus. Mit dem „Pedalschneider“ wurde die Verletzte (im Fußbereich eingeklemmt) befreit.

 

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Ein gerade freier Trupp aus Weilersbach unterstützt die Kirchehrenbacher.

 

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