Montag, 19. Juni 2023

Einsatzkräfte beschäftigten sich im Juni mit Vegetationsbränden - Revierförster bestätigt wachsende Gefahr

 

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Der "Einsatz" aus der Luft: Neben der Arbeit mit Handwerkzeug ist ein Angriff mit mehreren D-Leitungen vorgenommen worden. Fotos: md/jg/smü

 

Kirchehrenbach     Besser hätte das aktuelle Wetter nicht zu den Juni-Zugübungen passen können. Leider. Die seit einigen Wochen anhaltende Trockenheit, Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad Celsius sowie mäßige bis starke Windböen stellen ein erhebliches „Waldbrand-Wetter“ dar. Der Index des Deutschen Wetterdienstes schwankt seit Wochen zwischen den Stufen 3 bis 4 (von 5). Zwei kräftige Regenschauer sorgten beim zweiten Termin, am 19. Juni, dann vorerst für etwas Entspannung am Waldboden.

Während der beiden Zugübungen in diesem Monat haben sich die Ehrenamtlichen mit dem Thema Vegetationsbrandbekämpfung beschäftigt. Im Gemeindewald, östlich des Sportgeländes, mussten die Einsatzkräfte die Fahrzeuge richtig positionieren, mit Handwerkzeugen arbeiten, mit einer „Wassergasse“ und D-Strahlrohren (die kleinste Schlauchgröße) die Flanken des Waldbrandes aufrollen und den Feuersaum auffangen. Die dargestellte Brandfläche umfasste etwa 600 Quadratmeter.

Neben den wichtigen Sicherheitsregeln, die bei Wald- und Flächenbränden wichtig sind, erfolgte auch ein wichtiger Blick auf Topografie, Bewuchs, Wind und anderen Ergebnissen der Erkundung. Wie Kommandant Sebastian Müller wieder erläuterte, gelten andere Spielregeln als bei Gebäudebränden. Und sie müssen immer wieder aufgefrischt und trainiert werden. Auch der Umgang mit Handwerkzeug und der Löschangriff im Wald sehen anders aus, als bei einem Zimmerbrand.

Aufmerksamer Beobachter der knapp zweistündigen Übung war beim zweiten Termin der Revierförster Michael Bug vom staatlichen Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Forstrevier Pretzfeld). Er unterstrich die Wichtigkeit der Vorbereitung auf das Thema Waldbrände. Es wird immer noch zu wenig beachtet. Glücklicherweise blieb der Landkreis bisher von größeren Feuern verschont. Aufgrund des Klimawandels ist dieses Szenario aber nicht mehr von der Hand zu weisen - Beispiele quer durch Bayern und Deutschland belegen dies schon. Er dankte der Feuerwehr für den erneuten, wichtigen Austausch miteinander.

Seit vier Jahren befassen sich die Kirchehrenbacher regelmäßig, neben allen anderen Themen, mit der Vegetationsbrandbekämpfung. Der Austausch mit dem Forstamt, Grundlagenschulungen durch die Organisation @fire, der Kauf spezieller Ausrüstung und die regelmäßige Wiederholung fanden seit Mitte 2019 statt. Im September 2021 gab es zusammen mit der Polizeihubschrauberstaffel erstmals eine Waldbrandübung.

 

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Revierförster Michael Bug (rechts) erklärte den Führungskräften kurz einige Punkte aus forstlicher Sicht beim Thema Waldbrand.

 

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Lernen und sehen, wie schnell sich im brottrockenen Unterholz Feuer ausbreitet. Auf kleiner Stelle testeten das die Brandbekämpfer beim ersten Juni-Termin.

 

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Handwerkzeuge, Löschrucksäcke und was es alles zu beachten gilt, bevor es ins Gelände geht.

 

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Über zwei Flanken wurde mit D-Schlauchmaterial der "Brand" bekämpft.