Montag, 30. Mai 2022

Alarmübung 2022 führte zur Heimatfreunde-Hütte am Walberla

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Das Szenario am Montagabend: Viel Rauch aus dem Erdgeschoss, um Hilfe rufende Jugendliche im Dachgeschoss. Fotos: smü

 

Kirchehrenbach     „Wanderer haben unterhalb vom ‚Kreuz‘ am Walberla aus einem Gebäude Rauch und Hilferufe bemerkt, näheres unklar“: Das war die Einsatzmeldung für die Kirchehrenbacher Feuerwehr zur Alarmübung 2022 am Montagabend. Wie immer: Ort, Zeit und Ereignis kennt niemand. Erstmals mussten die Einsatzkräfte heuer die Schutzhütte der Heimatfreunde am Walberla mit Blaulicht und Martinhorn ansteuern.

„Heuer war es mal keine 'riesige Schadenslage‘ “, erklärt Kommandant Sebastian Müller. Bei diesem Objekt sind alleine Anfahrt und Erkundung, das Vorgehen und die Löschwasserversorgung schon eine kleine Herausforderung – beim ersten Besuch der Feuerwehr dieser Art dort. Die letzten 250 Meter Anfahrt zu der Hütte sind nur über einen Forstweg (inklusive Steigung von 18 Höhenmetern) möglich.

Als Einsatzleiter rückte stellvertretender Kommandant Bernd Gebhard aus. Er ließ das erste Löschfahrzeug die Rettung der beiden eingeschlossenen Jugendlichen über die Steckleiter aus dem Dachgeschoss vornehmen, parallel kam ein Atemschutztrupp im Innern des Gebäudes zum Einsatz. Das zweite Löschfahrzeug unterstützte die Arbeiten mit einem weiteren Atemschutztrupp. Nach rund 40 Minuten waren alle nötigen Arbeiten abgeschlossen. Bei einer kurzen Manöverkritik, auch Kreisbrandmeister Dietmar Willert und Atemschutz-Kreisbrandmeister Andreas Hofmann wohnten der Übung bei, stand die Wichtigkeit der Raumordnung bei diesem Objekt im Mittelpunkt. Im realen Fall kommen schon bei der ersten Alarmierung rund zehn Einsatzfahrzeuge aller beteiligten Behörden zusammen. Werden sie nicht richtig abgestellt, ist das gesamte Vorgehen zur Bewältigung der Situation gefährdet.   

Die in den 1960er Jahren von den im gleichen Jahrzehnt gegründeten Kirchehrenbacher Heimatfreunden e. V. erbaute Schutzhütte war zum damaligen Zeitpunkt in erster Linie Stützpunkt für Naturschutz-Streifendienste. Gleichermaßen bildet sie heute auch Rückzugs- und Erholungsort für die Vereinsmitglieder. Auch die Bergwacht Forchheim hatte lange Jahre ihren Stützpunkt bei den Heimatfreunden. Als Standort für den Bau wurde damals ein aufgelassener Steinbruch gewählt. Jährlich veranstalten die Heimatfreunde das beliebte Hüttenfest.

Feuerwehrchef Müller dankte Heimatfreunde-Vorstand Rainer Gebhardt für die Zurverfügungstellung des Objekts. „Nur so können wir möglichst viel Kenntnisse quer durch die Gemeinde gewinnen, egal ob im eng bebauten Ortskern oder an unserem Walberla“, so der Kommandant.    

 

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Der Anfahrtsweg mit minimalen "Parkmöglichkeiten", solange keine Privat-Kfz abgestellt sind.

 

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Rettung per Steckleiter über das kleine Dachgeschoss-Fenster.

 

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Ein Atemschutztrupp bereit sich für die Durchsuchung des Gebäudes vor.

 

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Fast Übungsende: Alle Maßnahmen für Menschenrettung und Brandbekämpfung sind abgeschlossen, die Ventilation läuft.