Samstag, 24. Februar 2024

 

Gemeinde und Feuerwehr blickten auf 2023 zurück: 38 Einsätze und insgesamt 6.261 Stunden Ehrenamt für die Sicherheit

 

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Mit Bürgermeisterin Anja Gebhardt (2.v.r.) führten die Kommandanten Sebastian Müller (rechts) und Bernd Gebhard (links) zahlreiche Ehrungen für Feuerwehr-Dienstzeit sowie Vereidigungen und Beförderungen durch. Fotos: Feuerwehr

 

Kirchehrenbach     Das erste komplette „normale“ Jahr seit 2019 ist vorbei, die Feuerwehr wieder in allen Bereichen voll im Einsatz: Bei der Dienstversammlung am Samstagabend blickten Bürgermeisterin Anja Gebhardt als oberste Chefin und Kommandant Sebastian Müller auf große und kleine Ereignisse zurück. Insgesamt investierten die Ehrenamtlichen – als Stützpfeiler der Sicherheit in Kirchehrenbach – über 6.000 Stunden. „Wir sind wieder auf ‚vor-Pandemie-Niveau‘ angekommen“, stellte der Feuerwehrchef stolz fest.

„Diese Feuerwehr lebt und ich habe den größten Respekt vor eurer Arbeit das ganze Jahr über. Es ist wieder beeindruckend, was in den Jahresberichten alles aufgezählt und aufgelistet wird“, sagte die Bürgermeisterin. Einen außerordentlichen Dank richtete sie an den Kommandanten für seine intensive Arbeit und das vertrauensvolle Zusammenwirken. Das hat sich bei verschiedenen Themen letztes Jahr wieder gezeigt. „Wir sind nicht immer sofort einer Meinung, finden aber zusammen den richtigen Weg für unsere Gemeinde“, betonte Gebhardt. Allen Einsatzkräften dankte sie für ihre dauernde Bereitschaft.

Zum Einstieg in seinen Jahresbericht verwies der Kommandant auf außergewöhnliche und traurige Ereignisse des letzten Jahres: In Nordrhein-Westfalen kamen zwei Feuerwehrleute bei einem Brand ums Leben, ein Eggolsheimer Löschfahrzeug verunglückte bei einer Alarmübung – in den Landkreisen Bamberg und Lichtenfels gab es große Wald- bzw. Flächenbrände, deren Ausmaß die Einsatzkräfte dort überraschte.

91 Feuerwehrleute von 6 bis 64 Jahre - Über 2.000 Stunden für Training

Viel los war am Fuße des Walberla in Sachen Aus- und Fortbildung. Insgesamt engagieren sich 91 Menschen in der gemeindlichen Einrichtung Feuerwehr, davon sind 54 Einsatzkräfte, der Rest Kinder- und Jugendfeuerwehrangehörige (Stand Dezember 2023). Bei der Aus- und Fortbildung war mit 49 Terminen und insgesamt 1.804 Stunden ordentlich was los, dazu kommen mehr als 300 Stunden bei Lehrgängen und Fortbildungen. Bei 48 Besprechungen, Terminen oder Veranstaltungen waren der Kommandant und Stellvertreter Bernd Gebhard zusätzlich unterwegs (mehr als 350 Stunden).

38 Einsätze, fünf Menschen gerettet

38 Mal musste die Feuerwehr ausrücken, bei fünf Einsätzen konnte jeweils ein Mensch gerettet werden. Auf 436 Stunden summiert sich die gesamte Einsatzzeit - von Verkehrsunfällen, kleinen Bränden, abgestürzten Gleitschirmfliegern am Walberla bis hin zu einem festsitzenden Rollstuhlfahrern war einiges geboten. Sieben Mal war ein Ausrücken mit dem Gerätewagen Logistik für die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL) auf Landkreisebene nötig.

Daneben fanden erstmals eine Übung mit der Wasserwacht Ebermannstadt, ein Waldbrand-Stammtisch für Interessierte aus dem Landkreis, die jährliche Übung mit dem THW-Ortsverband, die Verabschiedung des ersten Feuerwehr-Bedarfsplans der Gemeinde, eine Leistungsprüfung, ein Ferienprogramm, ein Vortrag über die Ahrtal-Flut und anderes mehr statt (große Berichte Archiv 2023).

6.261 Stunden Ehrenamt

Ausdrücklich dankte der Feuerwehrchef den Ehrenamtlichen für ihre Unterstützung und Mitarbeit in den einzelnen Bereichen, u.a. der Kinder- und Jugendfeuerwehr, der Gerätewartung, der EDV sowie der Schlauchpflege. „Ohne euch würde das Sicherheitsunternehmen der Gemeinde nicht funktionieren! Bleibt so engagiert am Ball!“ lobte Müller sein Team. Alles in allem summiert sich das Arbeitspensum der Einsatzkräfte auf 6.261 Stunden. „Liebe Bürgermeisterin, liebe anwesende Gemeinderäte, jetzt applaudiert ihr und berichtet den nicht-Anwesenden Kolleginnen und Kollegen, was hier geleistet wird! Das sucht nämlich seinesgleichen!“ sagte Kommandant Sebastian Müller.

Ein großes Stück Arbeit lag im letzten Jahr bei der Projektgruppe „neue Schutzkleidung“. Mehrere Termine, viele Absprachen und Anproben und die grundsätzliche Frage, wohin die Reise für die nächsten zehn bis 14 Jahre hingehen soll haben ein tolles Ergebnis gefunden. In Kürze erhalten alle Einsatzkräfte einen neuen Schutzanzug.

Öffentlichkeitsarbeit „par excellence“

Nicht unerwähnt: Ein Blick auf die umfassende Öffentlichkeitsarbeit in allen analogen und digitalen Kanälen, mit denen sichtbar gemacht wird, was die Ehrenamtlichen täglich leisten - sichtbar und unsichtbar. Die Internetseite wird ergänzt durch drei Social-Media-Kanäle, einer Präsenz in der Gemeinde-App sowie der Erstellung von 12 Ausgaben Der rote Hydrant und 16 Pressemitteilungen. Insgesamt gab es 157 Beiträge bei Facebook und Instagram, knapp 1.000 Story-Posts verdeutlichen, wie oft die Bevölkerung über ihre Feuerwehr auf dem Laufenden gehalten wird. Seit Ende Oktober wird auch ein WhatsApp-Kanal bedient.

Knapp 40 Kinder und Jugendliche

Hinter den FeuerwehrWichteln, der Gruppe der Sechs- bis Elfjährigen, liegt wieder ein spannendes Jahr: Teilnahme am Faschingsumzug, Besuch der Atemschutzstrecke, Teilnahme an Bambini-Challenge, Besuch des Maislabyrinth, Kürbisse bemalen und die Gestaltung eines Adventstürchens sind nur einige Highlights. Kinderfeuerwehrleiterin Maria Götz berichtete über aktuell 28 Kinder in der Gruppe. Heuer werden mehrere Kinder 12 Jahre alt und wechseln zur Jugendfeuerwehr - allerdings stehen die nächsten Neueintritte aktuell schon bevor. Seit diesem Jahr umfasst das Betreuerteam acht Personen.

Für die Jugendfeuerwehr berichtete der ehemalige Jugendwart Timo Gebhardt über alle Ereignisse des letzten Jahres (siehe auch Jugend-Jahreshauptversammlung).

Vier Vereidigungen, sechs Beförderungen und vier runde Dienstzeiten

Nach dem Erreichen des 18. Lebensjahrs bzw. dem Abschluss der Grundausbildung wurden Claus Henninger (nachgeholt), Max Dietz, David Götz und Alex Shelbakh offiziell in den Feuerwehrdienst vereidigt. Außerdem wurden zu Oberfeuerwehrmännern Manuel Gebhardt, Timo Gebhardt, Johannes Götz und Sebastian Götze befördert. Hauptfeuerwehrmänner sind jetzt Christian Hübschmann und David Kraus. Außerdem wurde den frischgebackenen Truppmännern – zwei Tage zuvor fand die Prüfung statt – die Teilnahmebestätigung zum Lehrgang ausgehändigt.  

Für runde Dienstzeiten gab es Urkunde und ein kleines Präsent für Rene Grimm und Marcel Kügel (je zehn Jahre), Max Sponsel (20 Jahre) sowie Patrick Hühnlein (25 Jahre).

Für die Kreisbrandinspektion überbrachte Kreisbrandinspektor Dietmar Willert den Dank für die Zusammenarbeit, u.a. mit dem Gerätewagen Logistik für die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung. Die Arbeit, die in der Feuerwehr Kirchehrenbach geleistet wird, ist sehr beachtlich und nicht selbstverständlich, sagte er.

Thomas Albert, Ortsbeauftragter des Technischen Hilfswerks, freute sich über die mittlerweile zur Tradition gewordene gemeinsame Übung, gratulierte allen Geehrten und Beförderten und dankte für das unkomplizierte zusammenarbeiten das ganze Jahr über.

 

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Bürgermeisterin Anja Gebhardt bei der Eröffnung der Dienstversammlung.

 

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Zwei Tage zuvor die Prüfung bestanden, jetzt gab es die Lehrgangsbestätigung für die neuen Feuerwehrleute.

 

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Kinderfeuerwehrleiterin Maria Götz berichtete über die Jüngsten der Feuerwehr.

 

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Der ehemalige Jugendwart Timo Gebhardt berichtete über das vergangene Jahr bei den 12- bis 17-Jährigen.